Institut

für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)


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Organisiertes Wissen. Institutionen und Praktiken in der Frühen Neuzeit

Ringvorlesung des IKFN im Sommersemester 2016

zum Plakat der Reihe

20. April

Archive in der Frühen Neuzeit

Prof. Dr. Markus Friedrich • Universität Hamburg

Der Vortrag stellt eine wesentliche Institution der frühneuzeitlichen Wissensgeschichte, die Archive, vor und widmet sich den Fragen, welche Beziehungen zwischen Archiven und Bibliotheken in der Frühen Neuzeit bestanden, wie das Verhältnis beider Einrichtungen zueinander verstanden wurde und welche praktischen Konsequenzen sich aus dem Nebeneinander zweier schriftlichkeitsbewahrender Repositorien ergaben. Der Vortrag geht von der These aus, dass in der Vormoderne die Grenzen zwischen den verschiedenen existierenden Arsenalen des Wissens weniger klar bzw. anders gezogen wurden als heute, und erörtert die Folgen davon für die frühneuzeitliche Wissensgeschichte.

 

01. Juni

Handgeschriebene Bibliotheken als Wissensspeicher. Vom Umgang mit Exzerpten im 18. Jahrhundert

Prof. Dr. Elisabeth Décultot • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Seit der Renaissance wurden die europäischen Gelehrten für gewöhnlich angehalten, Exzerpthefte – mit anderen Worten, Sammlungen von Leseaufzeichnungen– anzulegen. Die allzeit verfügbaren Exzerpthefte, die bei jeder Lektüre mit neuen Informationen angereichert wurden und gelegentlich den Umfang von ganzen handgeschriebenen Bibliotheken einnehmen konnten, waren einerseits Zeugnisse gelehrter Lesetätigkeit und lieferten andererseits wertvolle Baumaterialien für die Herstellung eigener Werke. Mit Exzerptmagazinen haben nicht nur die bedeutendsten Humanisten gearbeitet, sondern auch Schriftsteller nachfolgender Jahrhunderte – wie etwa Winckelmann, Herder und Jean Paul. Gegenstand des Vortrags ist es, die Rolle zu beleuchten, welche diese Wissens- und Textspeicher für das literarische Schaffen des 18. Jahrhunderts gespielt haben.

 

29. Juni

Bibliotheksbauten in der Frühen Neuzeit

Prof. Dr. Dietrich Erben • Technische Universität München

Der Vortrag skizziert in einem weiten chronologischen Bogen vom 15. Jahrhundert bis zum späten 18. Jahrhundert die Emanzipation der Bibliothek von einem in größere Baukomplexe eingeliederten Sammlungsraum für Bücher zum speziellen, baulich selbständigen Gebäudetypus. Im Vortrag wird die Bauaufgabe im Kontext des Wandels der Wissenskultur innerhalb der beiden Bildungsbewegungen von Humanismus und Aufklärung beschrieben. Es soll gezeigt werden, wie die immense Zunahme der Buchbestände mit der Verbreitung des Buchdrucks und die Expansion der Wissensinhalte selbst als Prozesse einer Pluralisierung des Wissens auch den Bibliotheksbau bestimmen.

 

jeweils mittwochs 18:15 Uhr

Universitätsbibliothek Osnabrück
Alte Münze 16 • Zimeliensaal, Raum 09/114